fi 300 - Koblenzer Fernmelder

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fi 300

Fm ... und mehr

Fernmeldenachschub- und Instandsetzungskompanie 300


Die Fernmeldenachschub- und Instandsetzungskompanie 300 (FmNsch u. InstKp 300 ) wurde im Laufe ihres Bestehens mehrfach umgegliedert, anders unterstellt und umbenannt. Ihre  Aufträge  hatte sie ohne Rücksicht auf Unzulänglichkeiten, z.B. fehlende Infrastruktur, ohne Wenn und Aber auszuführen.
Diese Chronik zeigt die Geschichte der Kompanie während ihrer Zugehörigkeit zur Fernmeldetruppe auf.



Vorwort:



Mit dem heutigen Tage scheidet die FmNsch und InstKp 300 aus dem Verband Korpsfernmeldekommando 3 und damit aus der Fernmeldetruppe aus.

Als ihr Korpsfernmeldekommandeur bringe ich hiermit meinen Dank und meine Anerkennung für die von der Kompanie erbrachten  Leistungen zum Ausdruck.

Die FmNsch und InstKp 300 hat im Korpsbereich einen guten Namen.

Schnelle, unkomplizierte Unterstützung und Hilfeleistungen, durch hervorragendes  Fachpersonal gewährleistet, haben diesen Naben begründet.

Allen Soldaten und zivilen Mitarbeitern wünsche ich viel Erfolg in der neuen Truppengattung Technische Truppe.

Obwohl sie die Fernmeldetruppe verlassen, hoffe ich weiterhin auf ihre Mitarbeit zum Wohle des gemeinsamen Auftrags.

Viel Soldatenglück.


Koblenz, 30.09.75



Ein Überblick


FmTechnKp 248

16.08.58 -  31.08.59

FmTechnKp 300

01.09.59 -  10.03.60


FmInstKp 300  ("FI  300")

11.03.60 -  30.09.75


FmNsch  u. InstKp 300

02.07.62 -  30.09.75


4./InstBtl Elo 310

ab 01.10.75



FmTechnKp 248       FmNschInstKp 300


16.07.1958     -   30.091975



Am 1. Okt. 1975 wird die FmNschInstKp 300 in 4./InstBtl Elo 310 umbenannt. Sie scheidet aus dem Verband des FmKdo 3 aus und wird dem InstKdo 3 unterstellt. Zu diesem Anlass wurde diese Chronik, in Fortschreitung der Festschrift "10 Jahr FmNsch und InstKp 300", erstellt.

Es wurde versucht die wichtigsten Abschnitte der Kompaniegeschichte zu skizzieren und dies für alle ehemaligen und heutigen Kompanieangehörigen, Soldaten wie Zivilbedienstete festzuhalten.

In einer solchen Rückschau haben Worte des Dankes einen ganz besonderen Stellenwert. Als Kompaniechef der FmNschInstKp 300 bedanke ich mich bei allen Vorgesetzten der Kompanie für ihr großes Verständnis bei der Bewältigung der besonderen Aufgaben dieser Einheit und für die von ihnen gewährte Unterstützung.

Für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den vielen Ansprechpartnern auf allen Ebenen bedanke ich mich ebenso herzlich.

Meinen besonderen Dank spreche ich meinen Vorgängern, allen ehemaligen Kompanie-Angehörigen und den Soldaten und Zivilangehörigen, aus. In den vergangenen 17 Jahren wurde viel geleistet um unseren Auftrag optimal zu erfüllen. Die Kompanie hat im Korpsbereich einen guten Ruf. Fachlich und militärisch ausgezeichnet geleistete Arbeit und der große Einsatzwille aller, begründeten den guten Namen unserer Einheit. Den Kameraden vom 8. Bn Log in ( AACHENBRAND) übermitteln wir an dieser Stelle unsere herzlichen Grüße. Es ist uns ein Anliegen, dass die bisher geknüpften Kontakte auch in Zukunft weitergeführt und intensiviert werden.

Abschied und Neubeginn sollen in aller Erinnerung bleiben. Der festliche Tanzabend wird ein Markstein in der Kompanie-Geschichte darstellen.

Hoffen wir alle gemeinsam auf eine erfolgreiche Zukunft.



Koblenz, im September 1975









Wir danken unseren verstorbenen Kameraden und Kollegen


Uffz  Bätsel,            Lothar

 HG   Bollbach,        Peter  

 Gefr  Fuchs, Hans Jürgen

 HG    Kesselheim,   Alfred

 HFw  Krämer,         Fritz

 Fw     Richter,         Otto

 Fw     Schiweck,     Paul

 Maj    Stabrin,         Fritz

 Herr Becker

 Herr Bleydel

 Herr Eiden

 Herr Smyczinski


 Und werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.


Die Kp-Chefs der Kompanie


16.08.59  -  13.02.62     Maj   Stabrin
15.02.62  -  03.04.66     Hptm  Weinzierl
04.04.66  -  04.04.68     Hptm Recke
05.04.68  -  26.02.70     Hptm  Balazs
27.02.70  -  heute         Maj  Pfeiffer




Die Kompaniefeldwebel


16.07.58  -  31.08.58 HFw       Kuttner
01.09.58  -  31.12.64 HFw       Kaiser
01.01.65  -  16.07.67  HFw      Steckmeier
17.07.67  -   heute  HFw          Roth       



Chronik
1958  -  1975


Am 16.07.1958 erfolgte in Koblenz, Boelckekaserne, die Aufstellung der

Fernmeldetechnischen Kompanie 248.

Mit der Führung der Kompanie wurde damals Hauptmann Stabrin beauftragt. Die Gesamtstärke betrug zu dieser Zeit 23 Mann. Diese schlüsselten sich auf in:

 2 Offiziere
12 Unteroffiziere und
 9 Mannschaften.

Am 1. Januar 1959 übernahm die Kompanie von dem FmBtl 213, dem heutigen FmBtl 310 (Koblenz - Falckenstein-Kaserne), dessen Versorgungsauftrag. Die Aufgaben der FmTechnKp 248 lagen nun fest:


- Versorgung des gesamten III. (GE) Korps, einschließlich aller unterstellten Großverbände,
  Verbände und Einheiten mit Fernmeldematerial (Fachgebiet 6),
-  Instandsetzung sämtlicher Fm- und Radargeräte für den gesamten Korpsbereich.


Im Frühjahr 1959 verlegte die Kompanie von der Boelcke-Kaserne in die Falckenstein-Kaserne. Sie bezog dort das Gebäude Nr.1, in welchem die Kompanie 15 Jahre ihre Unterkunft hatte. Während der Materialverwaltungszug (MV- Zug) im Block 1 arbeitete, bezog der Instandsetzungszug (Inst-Zug) mit dem Materialzug, dem heutigen Ersatzteilzug (ErsT-Zug), die Halle Nr.11. Hier wurde auch eine provisorische Werkstatt errichtet.

Zwischenzeitlich hatten die ersten Mechaniker an der Fernmeldehochschule in SONTHOFEN ihre Lehrgänge bestanden. Wieder in KOBLENZ begannen sie eifrig mit der Reparatur der Schadgeräte. Die materiellen Vorraussetzungen waren äußerst unzureichend. Werkzeuge und Messgeräte galten damals als Raritäten. So manches Gerät wurde mit Hilfe von privatem Werkzeug instandgesetzt. Besondere Schwierigkeiten hatten auch die Soldaten der beiden Nachschubzüge (MV-/ErsTZg) zu überwinden. Fast alle Materialanforderungsgrundlagen (TM: Technical Manuals) waren in Englisch abgefasst. In diese Zeit fiel auch die Umstellung vom amerikanischen Versorgungssystem auf das NATO-System.

Größtenteils mussten Regale, Kisten und Verpackungsmaterial von den Soldaten selbst angefertigt werden, um überhaupt Ersatzteile transportieren und lagern zu können.

Trotz all dieser Mängel und der vielen Improvisationen wurde die 1. KpÜbung, die im Spätsommer 1959 in LAHR (Westerwald) stattfand, ein großer Erfolg. Im gleichen Jahr erhielt die Kompanie, wenn auch nur für kurze Zeit, einen neuen Namen:

Fernmeldetechnische Kompanie 300
( 01.09.1959  - 10.03.1960)

Die 1. Großübung, an der die Kompanie teilnahm, fand im Herbst 1959 statt. Zu der in Bayern angesetzten Übung UMLER SPATZ verlegte die Kompanie nach ERFTING-LANDSBERG. Die Bevölkerung begrüßte sie freundlich; es waren die ersten deutschen Soldaten, die nach dem Kriege die Ortschaft besuchten. Die Kompanie revanchierte sich durch tatkräftige Hilfe beim Ernteeinsatz und durch einen gelungenen Manöverball. Die erste größere Belastungsprobe bestand sie damit erfolgreich.

Die Entlassung der ersten Wehrpflichtigen nach 12-Monatiger Dienstzeit erfolgte nach Rückkehr in den Standort.

Schon im Januar 1960 war die Kompanie beim Manöver WINTERSCHILD 1 in der Oberpfalz wieder im Einsatz. Bittere Kälte und viel Schnee erschwerten die Durchführung des Auftrags.

Am 11.03.1960 wurde die Kompanie in:

Fernmeldeinstandsetzungskompanie 300
(11.03.1960 -  01.07.1962)

umbenannt.


Im Mai des gleichen Jahres führte sie eine gut vorbereitete Pionierausbildung an und auf der Mosel durch. Den Höhepunkt stellte eine Schlauchbootfahrt von COCHEM bis KOBLENZ-METTERNICH dar. Bei herrlichem Wetter fand ein reger sportlicher Wettkampf zwischen den vielen Schlauchbootbesatzungen statt.

Im Herbst waren die im Juni begonnenen Umbauarbeiten in der Halle 21 und 22 Beendet. Der Instandsetzungszug zog in seine ständige Werkstatt in Halle 22 um. Der Materialzug fand seine Arbeitsplätze in der Halle 21.

Im September 1960 wurde in DIEZ die FmNsch und DpInstKp 385 aufgestellt. Zur Personalergänzung mussten 9 Unteroffiziere die FI 300 verlassen. Jeweils im Frühjahr und Sommer 1961 fuhr die Kompanie zur Verbesserung des infanteristischen Ausbildungsstandes einige Tage nach PFAFFENHECK (Hunsrück). Dort wurde sie auch im Rahmen dieser Übungen vom KFm-Kdr Oberst Poretschkin besichtigt.

NEUNKIRCHEN (Saar) als nächster Übungsort im September 1961 ist vielen noch in Erinnerung.

Noch im Herbst des selben Jahres führte die Kompanie ein Gefechtsschießen auf dem TrÜbPl DAADEN durch. Nicht feste Unterkünfte, sondern ein Zeltlager auf dem Biwakplatz am STEGSKOPF dienten als Unterkunft.

Am 13.02.1962 verließ der 1. KpChef Major Stabrin die Kompanie. Er wurde ins Heeresamt zur InFüTr versetzt.

Sein Nachfolger hieß Olt Weinzierl.

Fünf Monate später erhielt die Kompanie ihren Namen, den sie 13 Jahre lang behalten sollte. Seit dem 02.07.1962 ist sie die:
Fernmeldenachschub- und InstandsetzungsKp 300
(02.07.62 -  30.09.75)

Die Phase des Aufbaus mit all ihren personellen und materiellen Schwierigkeiten kontte als beendet betrachtet werden.

Im Herbst des Jahres setzte die Kompanie zum ersten Male die neuen Instandsetzungsrüstsätze, die auf LKW 3 to - For verlastet waren, während der Übung FALLEX I ein.
Während des Jahres 1963 nahm die Kompanie an zwei Übungen teil.  Im Mai am Manöver "GRAND SLAM I"; die Kompanie verlegte nach WARZENBACH, vorgeschobene Teile nach RÖMERSHAUSEN. Im Herbst übte sie im Raum MONTABAUR.

Die ersten Kontakte zu unseren Patenschaftsbataillon  in AACHEN-BRAND wurden auf dem Fest des belgischen "8me Bataillon des Troupes de Transmission" am 12.09.1964 aufgenommen, zu dem die Offiziere und Unteroffiziere der Kompanie mit ihren Damen eingeladen waren.

Am 21. Okt. 1964 marschierte die Kompanie mit 28 Kfz im Mot-Marsch nach AACHEN-BRAND, dem Standort der 8. TTr, um dort die Patenschaft feierlich zu schließen.

Im Dez. 1964 verließ dann der langjährige Kompaniefeldwebel Hauptfeldwebel Kaiser die Kompanie. Neuer "Spieß" wurde Hauptfeldwebel Steckmeier.

5 Monate später, im Mai 1965, zog die Kompanie erstmals ihre Reservisten zu einer Mob-Übung am LAACHER SEE ein. Noch im gleichen Monat erfolgte ein Gegenbesuch des belgischen Patenschaftsbataillons.

Die im Februar 1966 geplanten Übungen "SCHNEEFLÖCKCHEN (Vorübung) und "PANTHERSPRUNG" konnten wegen ungünstigen Witterungsbedingungen nur zum Teil durchgeführt werden.

Dies waren auch die letzten Übungen an denen Hauptmann Weinzierl als Kompaniechef der FmNsch u. InstKp 300 teilnahm.

Am 03.03.1966 übernahm  Olt Recke als sein Nachfolger die Kompanie.

Im Sept. 1966 wurde die Kompanie durch den Korpsfernmeldekommandeur Oberst Kopplin in der Kaserne und im Gelände bei DAADEN besichtigt.

Kurz darauf erfolgte zum 10.10.66 die truppendienstliche Unterstellung unter das neu aufgestellte FmBtl 330 (KOBLENZ - Falckensteinkaserne) mit dem damaligen Kommandeur Oberstleutnant Tiedmann.

Anfang 1967 holte das III. Korps die Übung "PANTHERSPRUNG" nach. Die "FI 300" versorgte die übende Truppe von der Kaserne in FRANKENBERG aus.

Mitte des Jahres, am 17.07.67, übernahm Oberfeldwebel Roth, Kompanieangehöriger seit April 1964, die Aufgaben des Kompaniefeldwebel.

Im September 1967 stellte die Kompanie Teileinheiten zur Übung "LARGE PLAY" ab.

Der nächste Kompaniechefwechsel war am 5. April 1968; Hauptmann Recke übergab an diesem Tag die Kompanie an Hauptmann Balazs.

Die anschließenden Jahre waren geprägt von einem immer umfangreicher werdenden Versorgungsauftrag, der mit dem vorhandenen Personal- und Materialumfang kaum erfüllt werden konnte. Frühzeitig wurden deshalb gemeinsam von allen Verantwortlichen der Kompanie, entsprechende STAN Änderungsanträge erarbeitet.

Im Oktober 1969 hatten diese Bemühungen endlich Erfolg.

Der Personalumfang erhöhte sich von 131 Soldaten auf insgesamt 179 Soldaten. Die Kompaniestärke schlüsselte sich nun wie folgt auf:

3 Offz / 52 Uffz / 124 Mannschaften.


An der Gefechtsübung des III. Korps "GROßER RÖSSELSPRUNG" im Sept. 1969 nahm die Kompanie mit Volltruppe teil.

Im Fabrikgelände der stillgelegten "Hessischen Berghütte" in OBERSCHELD bei DILLENBURG errichtete die Kompanie unter idealen gefechtsmäßigen Voraussetzungen einen Korpsversorgungspunkt (Fm).

Ab Ende 1969 erfolgte die Umstellung des Versorgungsauftrages. Der alleinige Nachschubauftrag für III: Korps mit EVG/NVG des Fachgebietes 6 entfiel für die Kompanie. Ab diesem Zeitpunkt versorgte die Kompanie nur noch die FmBtle des Korps und der Divisionen mit Fernmeldematerial. Der Instandsetzungsauftrag blieb aber wie bisher erhalten und nahm durch weitere Technisierung der Streitkräfte erheblich zu. Das freiwerdende Nachschubpersonal wurde Zug um Zug in die Instandsetzung verlagert, denn nur so konnte der Auftrag erfüllt werden.

Im Februar 1970 erfolgte die Kompanieübergabe von Hauptmann Balazs an Oberleutnant Pfeiffer.

Im April 1970 wurden größere Umbaumaßnahmen in der Halle 21 (Nsch) Halle 22 (Inst) geplant, die militärischen Forderungen hierzu erstellt und beauftragt.

Wie sich später zeigen wird, werden diese zwar im Jahr 1972 genehmigt, aber erst im Jahre 1975 durchgeführt. Die Fm-Werkstätten bedurften einer Angleichung an die verschärften Betriebsschutzmaßnahmen. Der Umbau der Nachschubhalle (Halle 21) "erlöste" die Kompanie von den provisorischen Arbeits- und Büroräumen.

Bevor die Kompanie im September 1970 geschlossen an der Korpsstabsrahmenübung 1970 in OBERSCHELD teilnahm, konnten alle Arbeiten der Unterstellung einschließlich der Erhöhung des Personalumfangs abgeschlossen werden.

Bei nasskaltem Novemberwetter verlegte die Kompanie zum TrÜbPl DAADEN und führte dort ihr jährliches Schießvorhaben durch; wie in den folgenden Jahren nahm eine Abordnung des Patanbataillon 8. TTr ( später 8. Bn Log) an diesem Schießen teil.

Der nächste TrÜbPlAufenthalt folgte dann im Juni 1971 in SCHWARZENBORN.

Durch die Neueinführung von hochempfindlichen und sehr wertvollen Fernmeldegeräten, speziell auf dem Gebiet der Nachrichtenverschlüsselung, (Sprach und Schrift), bildete sich ein neuer Schwerpunkt für die Instandsetzungsunterstützung seitens der Kompanie. Nicht nur das ausgefallene bei der Kompanie angelieferte Gerät bedurfte der Instandsetzung, sondern auch die direkte Unterstützung am Einsatzort des Fernmeldegeräts gewann an Bedeutung. Erstmals wurde dies bei der Korpsstabsrahmenübung im Sept. 1971 "FRÖHLICHER WEINBERG" den Kommandeuren der Fernmeldebataillone vorgeschlagen und praktiziert. Die Kompanie hatte während dieser Zeit in der Nähe von ALZEY den KVP (Fm) in einem Laubwald eingerichtet. Die Tarnung war durch das herabfallende Laub so ideal, das selbst der KG des III. Korps die Kompanie mit dem Hubschrauber nicht finden konnte.

Inspiziert wurde die Kompanie während dieser Übung durch den General der Führungstruppen, Brigadegeneral Straden, in Begleitung von Oberst i.G. Dr. Groß. Auch Fernmeldekommandeur Oberst Kretschmer besichtigte den KVP (Fm), und lobte besonders dessen ideale Tarnung. Eine wichtige Erfahrung dieser Übung war, dass das Bedienungspersonal, speziell der SchlGer (ELCROTEL, ELCOROVOX) in Zukunft zusätzliche spezielle Einweisungen benötigten. In den darauffolgenden Jahren wurde dieses Personal in 1 - 2-tägigen Lehrgängen geschult und so versucht, die Einsatzbereitschaft dieser wichtigen Geräte zu steigern; zumal Ersatzteile, die erforderlichen Dokumentationen und Reservegeräte selten vorhanden waren.

Seit diesem Zeitpunkt wurde der Kompaniechef regelmäßig zu den Kommandeur-Besprechungen befohlen und konnte so die direkte Versorgungsunterstützung (Nsch/MatErh) anbieten. Es entwickelte sich ein fruchtbarer Gedankenaustausch zwischen dem Personal des FmBetr/FmVerb und des FmVersDienstes. Viele gemeinsame Verbesserungsvorschläge konnte zum Nutzen der Fernmeldetruppe erarbeitet werden. Diese sehr positive Entwicklung hat sich in den folgenden Jahren fortgesetzt.

Am 30.12.71 wurde dem langjährigen Zugführer des Ersatzteilzuges, Hauptmann Helmut Strübner das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Dieses hohe Auszeichnung überreichte ihm der damalige Kommandeur des FmBtl 330, Oberstleutnant Grüterich.

Seine hervorrangenden Leistungen auf dem Gebiet der Fernmeldematerialversorgung fanden hiermit ihre Anerkennung von höchster Stelle. Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass die FmNsch u. InstKp 300 ihren Versorgungsauftrag so gut erfüllen konnte.

In diese Zeit fallen auch die ersten versuche, die KNIEG-Kommission (Kommission für die Neuordnung der Instandsetzung elektronischen Geräts), die beim Heeresamt für diese schwierige Aufgaben berufen wurde, davon zu überzeugen, dass die Instandsetzungsautarkie der FmTr für die Erfüllung ihrer besonderen Aufgaben notwendig ist. Viele Vorschläge und statistisches Material wurden innerhalb der Kompanie für die Argumentation seitens der FmTrp erarbeitet.

Nachdem der Kommissionsbericht im Jahre 1972 vorlag, war die Kompanie bei den Besprechungen der KNIEG-Arbeitsgruppen (Instandsetzung/Nsch) durch den KpChef vertreten.

Im Frühjahr 1972 zeichnete sich ab, dass die Kompanie im Rahmen der Verkürzung der Wehrpflichtzeit von 18 auf 15 Monate einen zusätzlichen Auftrag erhält. Ab Oktober 1972 führte sie die Instandsetzungsausbildung für 60 bis 70 Rekruten in den letzten 4 bis 5 Wochen jedes Ausbildungs-Quartals durch. Dieser Ausbildungsauftrag endete erst zum 30.09.1974,. als die FmAusbKp 6/III in FRANKENBERG/EDER die Ausbildung übernehmen konnte. Bei der Erstellung der Ausbildungsunterlagen, der STAN der FmAusbKP 6/III (FmGerMech) und der Ausbildungsorganisation, hat die Kompanie nützliche Arbeit geleistet.

Sie konnte auf ihre jahrelange Erfahrung in der Ausbildung am Arbeitsplatz zurückgreifen und war auch der Hauptnutznießer dieser Ausbildung des III. Korps. So war es nun eine logische Folge, dass bei der Umgliederung der FmAusbKp6/III, 10 Unteroffiziere und mehrere ausgebildete Mannschafen, an die 6/III abgegeben wurden.

Die Doppelbelastung der ZgFhr und GrpFhr konnte nun vermieden werden und der normale Versorgungsauftrag trat wieder in den Mittelpunkt aller Anstrengungen.

Im März 1973 hatte die Kompanie während der Übung WINTEX 73 einen KVP (Fm) in OBERSCHELD einzurichten und zu betreiben. Für einen Tag inspizierte der Kommandierende General des III. Korps, Generalleutnant Pöschel, in Anwesenheit des Korpsfernmeldekommandeur, Oberst Kretschmer, und dessen Nachfolger Oberstleutnant Böhner, die Kompanie und ließ sich ausführlich über die Probleme des Fernmeldeversorgungsdienstes informieren.

Von der begonnenen W 15-Ausbildung, über die Ergebnisse der KNIEG-Kommission, bis zu den Infrastrukturwünschen der Kompanie, konnten alle Probleme ausführlich behandelt werden. Aus heutiger Sicht hat sich dieser Besuch als sehr erfolgreich für die Kompanie erwiesen. Soweit es in den Möglichkeiten des KG des III. Korps lag, können die damals vorgetragenen berechtigten Anträge heute als erledigt betrachtet werden.

Im September 1973 nahm die Kompanie mit Volltruppe an der KorpsFmÜbung "GRELLER BLITZ 73" in der Kaserne FRANKENBERG/EDER teil.

Das Jahr 1974 verlangte von der Kompanie besondere Anstrengungen. Für den September war die große Bw-Herbstübung "SCHNELLER WECHSEL" geplant. Dem ging eine Vorübung "RAUHER FRÜHLING" im Frühjahr voraus. Beide Übungen fanden in Unterfranken im Raum WÜRZBUNG - UFFENHEIM - SCHWEINFURTH statt. Die Kompanie verlegte jeweils geschlossen auf den StOÜbPL KÜHLSHEIM und in das Übungsdorf WOLFERSTETTEN, einem ehemaligen kleinen Bauerndorf. In den Gehöften des Dorfes konnten die Übungen sehr wirklichkeitsnah und unter gefechtsmäßigen Bedingungen durchgeführt werden. Während der Übungen erfolgten Inspizierungen durch den General der Führungstruppen, Brigadegeneral Dr. Groß, in Anwesenheit des Inspizienten der Fernmeldetruppe, Oberst Polenz, und dem GrpLtr InFüTr, Oberst Gräter, sowie durch den Korpsfernmeldekommandeur, Oberst Böhner und stv. Korpsfernmeldekommandeur Oberstleutnant Pech.

Der Auftrag konnte durch weitsichtige Planung aller Verantwortlichen gut erfüllt werden. Der Kompanie wird unter anderem auch die ständige Versorgung mit Zwetschgenkuchen durch die eigenen Feldküche in guter Erinnerung bleiben, sowie der Kauf eines Hammels, der einen guten Braten am Spieß abgab und der romantische Unteroffizier-Abend im Steinbruch, unmittelbar beim Übungsdorf.
Während der Herbstübung befand sich auch die FmNschInstKp 900 (FüFmBrig 900) unter Führung des Kompaniechef's Hauptmann Dost in WOLFERSTETTEN. Diese Kompanie nahm erstmals außerhalb ihres Standorts MAIN-HECHTSHEIM an einer derartige Übung teil.

Zum 01.10.74 erfolgte in Zusammenhang der Verlegung der FmAusbKp 6/III nach FRANKENBERG der Wechsel der Truppendienstlichen Unterstellung vom FmBtl 330 unter das FmBtl 310. Der Korpsfernmeldekommandeur,  Oberst Böhner, nahm mit dem Kommandeur des FmBtl 330, 0berstleutnant Vater, und dem Kommandeur FmBtl 310, OTL Dietze, den Unterstellungswechsel vor.

Einen ungewöhnlichen Auftrag hatte die Kompanie in der Zeit vom 17.12.74 bis 31.05.74 zu erfüllen. 4 Offiziere der Arabischen Republik Nordjemen wurden im Rahmen einer Ausbildungshilfe der Bundesrepublik Deutschland in der Fernmeldetechnik eingewiesen.

Als Betreuungsoffizier für


 Hauptmann      Mukred
 Hauptmann      Obaid
 Hauptmann      Akil Al Shabani und
 Oberleutnant    Morghem


Fungierte Leutnant Dudziak.

Die Schwerpunkte lagen auf der Instandsetzung des Funkgerätes GRC-9, sowie in der Inst-Steuerung und Ersatzteilversorgung. Nach Abschluss ihrer Ausbildung luden die arabischen Offiziere ihre Ausbilder und Kameraden zu einem Tanzabend ein. In Anwesenheit des stellvertretenden Botschafters der VR-Nordjemen und den Kommandeuren der FmBtl 310 und 330 erfolgte die feierliche Verabschiedung Folkloristische Einalgen unserer Gäste und ein Informationsfilm über ihre Heimat folgten nach der Überreichung der Gastgeschenken.
Rückblickend kann gesagt werden, dass für die arabischen Gäste und auch für die Kompanie diese Zeit eine Zeit Lernens war.

Fremde Sitten mussten respektiert und geachtet, sprachliche Barrieren überwunden werden. Ein gegenseitiges Verständnis war die Grundlage für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung, die sicher in der Bundeswehr nicht zum alltäglichen gehört.


Zum Jahresende 1974 zeichneten sich die Ergebnisse der KNIEG-Kommission bereits ab.
Dies ist auch der Anlass für die Erstellung dieser Kompanie-Chronik. Die FmNsch u. Inst des Führungsstabes des Heeres vom 01.10.75 ab dem jetzigen Techn Btl (SW) 360, dann InstBtl 310 (Koblenz, Fritsch-Kaserne) als 4./InstBtl Elo 300 unterstellt. Die Vorbereitungen für die Übernahme, sowie die Kontaktaufnahme mit dem Instandsetzungskommando 3, dem Techn Btl (SW) 360 und dem Nachschubkommando 3 erfolgten frühzeitig, um so eine Minderung der Einsatzbereitschaft der Fernmeldetruppe zu vermeiden.

Entsprechende Vorschläge für den Phasen-Ablauf der Übernahme, der Übergabe von Material u.a. wurden im Jahr 1975 in der Kompanie erarbeitet.

Die Kompanie kann mit Stolz auf ihre Leistungen zurückblicken und ist sich in dem Bewusstsein sicher, dass sie stets ihren Auftrag trotz vieler Improvisationen und Unzulänglichkeiten zum Nutzen der Fernmeldetruppe und der zu unterstützenden Verbände und Einheiten erfüllt hat.

Die neue Generation des auf die Truppe zulaufende Fm- und EloGeräts erfordern neue Organisationsformen und ein Umdenken aller Verantwortlichen der Kompanie. Der gute Geist in der Kompanie und der Wille zur Leistung werden diese Umstellung nach einer gewissen Übergangszeit schnell vergessen lassen.

Die Kompanie wird in diesem Sinne weiterarbeiten und gemeinsam ihren Teil zur Erfüllung unseres Auftrages;

Der Verteidigung unserer freiheitlichen Grundordnung, unser aller Freiheit, beitragen.

Das derzeitige Führungspersonal der Kompanie:

Maj Pfeiffer   SU Gückel
Hptm Müller   SU Mehlhorn
Lt Hahn   SU Riettmann
HFw Becker   SU Rohm
HFw Bressel   SU Rosenthal
Hfw Hübner   SU Rühl
HFw Kaminski  SU Rumswinkel
HFw Lang, H.   SU Seyfarth
HFw Lang, J.   SU Volk
HFw Ott   SU Waldinger
HFw Roth   SU Wolf
Ofw Achatz   U Fischer
Fw Blank   U Frank
Fw Bornwasser  U Fuchs
Fw Heimann   U Kern
Fw Klömpges   U Klau
Fw Mudersbach  U Klein
Fw Rieth   U Klug
Fw Schneider   U Linn
Fw Schwed   U Möseler
Fw Wagner   U Monsieur
Fw Weber, A.   U Reuter
Fw Weber, W.   U Weber
SU Arnold   U Zettler
SU Gabriel

Die ehemaligen Offiziere und Unteroffiziere der FmNsch und InstKp 300

U Altmeier
Maj Balazs
SU Bast
Hptm Barteleit
OFw Beisheim
SU Blick
HFw Böhmer
U Bolenz
SU Borufka
Fw Bourauel
SU Breier
Lt Breiter
SU Brock
SU Bruggen
SU Büschel
U von Canal
Ofw Casper
Fw Cepelak
U Claar
SU Christ
Fw Cvetko
SU Denkhaus
U Dephilipp
SU Döbert
Ofw Donauer
U Dornauer
Lt Dudziak
SU Ecker
U Eich
U Eierding
SU End
Ofw Famulle
HFw Fleuth
SU Fricker
SU Frolik
U Gäng
SU Geisler
Olt Gierts
U Grützner
SU Gust
Lt Haase
SU Hardy
Hptm Heidelberger
Hptm Hermes
U Hochköpper
SU Höbel
SU Hoffmann
SU Hoffmann, U.
SU Hülbig
U Jenal
SU Jung
HFw Kaiser
SU Kammerlander
Fw Kampen
U v.Kannen
SU Kappertz
Lt Kempf
U Klaus
Lt Klein
HFw Klose
U Knauf
Fw Knell
Hptm Knuth
SU Königs
Lt Komischke
SU Korte
Ofhr Kosel
U Krämer
Ofw Krämer
Ofw Krogull
U Krüger
SU Kuhn
Ofw Kuß
HFw Kuttner
Fw Lauterbach
SU Laux
Fhj Lenz
HFw Lenz
U Lichtmeß
SU Lied
Lt Loch
Lt Löschner
SU Lucas
Ofw Martinek
U Mertes
Lt Mittmann
U Möhren
SU Müller-Deck
Lt Müller, H.
Olt Müller, Peter
Lt Müller, Bruno
Lt Müller, Peter
U Müller, K.-H.
SU Neumann
HFw Niedt
SU Nieters
HFw Noack
U Nöllen
HFw Nowak
U Papenheim
SU Pollmüller
SU Pramor
Lt Proschke
HFw Quiering
SU Raabe
OTL Rathmann
OTL Recke
Lt Reimann
Ofw Reinhardt
U Reuter
Ofw Richter
Fw Roth, W.
U Ruckes
Ofhr Rueppel
SU Ruppenthal
U Saebisch
Ofw Saller
Hptm Graf Saurmar-Hoym,
         Freiherr von und zu Jeltsch
U Seute
U Senden
Hptm Schlickenrieder
SU Schmiedel
SU Schneider, G.
Ofw Schneider, H.
Lt Schneider, W.
SU Schneider, W.
SU Schoneberger
Ofw Schonweitz
SU Schrimper
OstFw Schumacher
U Schuld
Lt Schumacher
Ofw Söder
SU Spallek
Maj Stabrin
Hptm Steckmeier
Fw Steinstraß
Hptm Stübner

SU Tamm
Hptm Teske
Lt Thillmann
Lt Toussaint
Fhr Wagner
SU Weber, H.
SU Weber, W.
OTL Weinzierl
HFw Wendland
Ofhr Wrobe
SU Wurm


Nachwort


Die ehemalige Fernmeldenachschub- und Instandsetzungskompanie 300 führte ab
1. Oktober 1975 als 4.Kompanie des Instandsetzungsbataillons 310/ Elo (KOBLENZ  Fritsch-Kaserne) ihren Auftrag in bewährter Art und Weise weiterhin aus. Sie verblieb in der Falckenstein- Kaserne.
1993 wurde das Bataillon in das Instandsetzungsbataillon 310 (MONTABAUR- Westerwald- Kaserne) und schließlich 2003 in das Logistikbataillon 462 (DIEZ- Freiherr vom Stein- Kaserne ) umgegliedert.

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