Verdun - Koblenzer Fernmelder

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Verdun

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                          „Kameradschaft der Fernmelder Koblenz/Lahnstein e.V.                                 
 
 
Auf den Spuren der „Schlacht um VERDUN 1916“.
 
Wehrgeschichtliche Weiterbildung am 26./27. Mai 2018
 
 
Die Kameradschaft führte am 27./28.Mai 2018 für ihre Mitglieder u. Gäste im Rahmen der regelmäßigen Weiterbildungsveranstaltungen und im Bezug zur „Hölle von VERDUN 1916“ eine wehrgeschichtliche Weiterbildung mit dem Thema „Schlacht um VERDUN 1916“ durch.
 
Geplant war die Weiterbildungsveranstaltung schon für das Jahr 2016 anlässlich der Weltkriegsschlacht VERDUN vor 100 Jahren, wurde aber wegen intensiver Unterstützung durch den Vorstand der Kameradschaft bei der Jahresveranstaltung des Fernmelderings 2016 in KOBLENZ auf 2018 verschoben.
 
 
An der erstmals zweitägigen Veranstaltung nahmen 36 Mitglieder und Gäste unter Leitung von Herrn Oberst a.D. Siegel und fachlicher Führung von Herrn Oberstleutnant a.D. Dr. Kloppert teil.
 
Die Weiterbildung begann am 26. Mai, 08:00 Uhr mit einer Einweisung und Rückschau auf die militärische Lage im 1. Weltkrieg zu Beginn der Krieges 1914 und die Gründe für die Schlacht um VERDUN und den Schlachtverlauf durch OLT a.D. Kloppert.

 
 
09:30 Abfahrt mit einem Bus der Firma Kimmel-Reisen aus Kamp-Bornhofen über METZ nach VERDUN-
 
 
             
14:00 Besuch „Memorial de VERDUN“, ca. 6 km nördlich von VERDUN in FLEURY-DEVANT- DUMAMONT.                

Das Memorial ist ein neues Museum (gegründet 1967, Renovierung von  2013 bis 2016) und eine Gedenkstätte für die Schlachtfelder von VERDUN.
 
Der Rundgang durch zwei Stockwerke versetzt den Besucher durch die Ausstellung von Waffen, milit. Ausrüstungsgegenständen, Bildern, Fotos und Filmszenen in die Zeit des Kampfes von VERDUN und in das Zentrum des Schlachtfeldes.
 
 

16:45 Besuch des „Beinhauses von DOUAMONT“, etwa 5 km nordöstlich von VERDUN.
 
Das Beinhaus ist eine französische nationale Grabstätte für die Gebeine von über 130.000 nach der Schlacht nicht identifizierten französischen und deutschen Soldaten.
 
Das Innere des 137 m langes Gebäudes bildet ein Tonnengewölbe mit 46 Kammern für die Regionen des Schlachtfeldes, ein 46 m hoher Turm soll als Symbol für eine der zigtausenden Granaten der Schlacht betrachtet werden. Die offizielle Einweihung erfolgte im August 1931.
 
Vor dem Eingang trafen sich im September 1984 der französische Staatspräsiden Francois Mitterand und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl zu einer großen Versöhnungsfeier der beiden Staaten.
 
   
 
17:45 Fahrt zum B&B-Hotel VERDUN, ca. 6 km vom „Memorial VERDUN“ entfernt an der D 946
 
                         (METZ - VERDUN) am südöstlichen Ortseingang aus Richtung METZ, etwa 2,6 km entfernt  
 
                         vom Ortszentrum VERDUN. Beziehen der Zimmer.
 
 
19:00 Gemeinsames Abendessen (nach Menü-Vorbestellung) im BUFFALO-GRILL VERDUN, ca.
 
           50 m neben dem B&B-Hotel, anschließend gemütlicher Ausklang des Tages.
 
 
27.Mai, 08:30 Einnahme des Frühstücks, anschließend Verladung des Gepäcks und Fahrt zu den
 
           Schwerpunktplätzen der Kamphandlungen der Schlacht um VERDUN.
 
10:00 Unter militärfachlicher Führung durch OTL a.D. Dr. Kloppert begann die jetzt  
 
           ortsbezogene wehrgeschichtliche Weiterbildung an den nachfolgen Forts und
 
           Zwischenwerken.
 
 
 
Hinweis des Berichterstatters:
 
Wegen den umfangreichen wehrgeschichtlichen Orts-/Zeit/-/Truppen/- und Personalangaben zu den
 
Gefechten und Handlungen im Zeitraum der Schlacht um VERDUN können in diesem Bericht von
 
mir nur Kurzfassungen zu den sehr ausführlichen Erklärungen von OTL a.D. Kloppert wieder-  
 
gegeben werden.        
 
Die Reihenfolge der nachstehenden Angaben entspricht der Wertigkeit der behandelten Objekte.
 
Zeitangaben können sich in den einzelnen Abschnitten wiederholen.
 
 
                                                                                      
 
Schlacht um VERDUN 21.02.1916 bis 19.12.1916
 
 
Rückblick:
 
Die Schlacht um VERDUN war eine der grausamsten und verlustreichsten Schlachten des 1. Weltkrieges an der Westfront zwischen Deutschland und Frankreich.
 
Die Planungen begannen bereits im September 1915, der Angriffsbefehl für die deutsche 5.Armee erfolgte am 27. Januar 1916, die Angriffsbereitschaft war ab 12. Februar 1916 hergestellt, der Angriff verzögerte sich aber wegen schlechter Witterung.
 
 
Die Schlacht begann am 21.02.1916 mit einem Angriff deutscher Truppen auf die französische Stadt VERDUN und ihre Befestigungen und endete am 19.12.1916 ohne wesentliche Verschiebung des Frontverlaufs.
 
 
Angriffsziel war der Frontbogen, der um die Stadt VERDUN und den vorgelagerten Festungsgürtel verlief.  Primäres Ziel war nicht die Einnahme der Stadt, sondern die Einnahme der Höhen des Ostufers der Maas.
 
Die militärische Operation trug den Decknamen „Operation Gericht“, sie markiert einen Höhepunkt der großen Feldsachlachten des 1. Weltkriegs.
 
Obwohl die im Juni 1916 parallel beginnende Schlacht an der Somme mit deutlich höheren Verlusten verbunden war, wurden die monatelangen Kämpfe vor VERDUN zum deutsch-französischen Symbol für die tragische Ergebnislosigkeit des Stellungskrieges.
 
VERDUN gilt heute als Mahnmal gegen kriegerische Handlungen und dient der gemeinsamen Erinnerung vor der Welt als Zeichen der deutsch-französischen Aussöhnung.
 
 
Verluste auf beiden Seiten:         Frankreich                        Deutschland          Diese Angaben können
 
                                             ca.             377.000                               337.000                je nach der Quelle
 
   davon Gefallene:          ca.             167.000                               150.000               voneinander abweichen
 
 
 
Zeitlicher Ablauf der Schlacht um VERDUN-Kurzfassung:          in Bezug zum Besuch der
 
                                                                           Schauplätze VERDUN durch die Kameradschaft der Fernmelder
 
 
September 1915     Planungsbeginn der deutschen obersten Heerführung,
 
27.Januar  1916     Angriffsbefehl für die deutsche (dt.) 5. Armee,
 
12.Februar             dt. Bereitschaft hergestellt,
 
21.Februar 08:12   starkes dt. Artilleriefeuer aus 1.400 Geschützen, ca. 100.00 Granaten und Minen pro
 
                                 Stunde,             
 
23.Februar             zweite dt. Feuerwelle,
 
25.Februar           Angriffsschwerpunt Fort DOUAMONT, Einbruch in die fr. Hauptkampflinie,
 
                                Einnahme Forts DOUAMONT, starke Verteidigung durch französische Streitkräfte,
 
02.März                  dt. Einnahme von Dorf DOUAMONT,
 
06.März                    deutscher Angriff auf das Westufer der Maas,
 
14.März                    dt. Einnahme der Nordkuppe Höhe Toter Mann,
 
22.März                    starke deutsch Verluste nach französischen Gegenangriffen,
 
20.Mai                      dt. Einnahme der Süd-Kuppe Toter Mann,
 
Ende Mai                 Vorbereitungsfeuer (dt. Art) auf Ostufer der Maas,
 
01.Juni                     dt. Angriff auf Fort VAUX,
 
07.Juni                     dt. Einnahme von Fort VAUX,
 
21.Juni                     dt. Großangriff auf Raum um Zwischenwerk THIAMONT und zeitweise Einnahme,
 
24.Juni                     starke französische Gegenangriffe.
 
 
10.Juli                      Befehl zur Einstellung des deutschen Angriffs, Übergang in die Verteidigung,
 
02.September          Einstellung der dt. Angriffsoffensive- schlechte Versorgungslage,
 
24.Oktober              starke französische Angriffe auf breiter Front,
 
                               dt. Aufgabe von Fort DOUAMONT.
 
12.Dezember /        Einstellung der Kampfhandlungen auf beiden Seiten,
 
19.Dezemder          in anderen Quellen.
 
 
Inhaltlicher Auszug aus Wikipedia //de.wikipedia.org/wiki/Schlacht-um-verdun
 

 

 
Der Kampf an den Forts und Zwischenwerken   
                                                                                              
Erklärungen zu den besuchten Objekten
 
 
Fort DOUAMONT:
 
 
Das Fort ist das größte und stärkste Werk des äußeren Fortgürtels der französischen
 
„Festung VERDUN“      (zur Festung gehörten 11 Forts und 23 Zwischenwerke).
 
Die Sollstärke des Fort DOUAMONT betrug eine Besatzung von 7 Offizieren, 477 Unteroffizieren und Mannschaften.  
 
 
Am Tag des deutschen Angriffs war das Fort nur mit   einem Viertel der der Sollstärke besetzt.
 
 
 
21.Februar 1916, 08.12 Uhr-      
 
Beginn des Großangriffs auf die französischen Stellungen mit starkem Artilleriefeuer aus 1.400 Geschützen.
 
 
25. Februar   Deutscher Durchbruch nördlich von DOUAMONT,          am Abend Einnahme des Forts
 
                       DOUAMONT
 
08. Mai           Starke Explosion im Fort, 679 Tote. Aus Zeitgründen wurden die Toten in geräumte Munitionskasematten eingemauert. Vor dem Kasematten-Zugang ist ein Gedenkkreuz angebracht, der Bereich wird „Deutscher Friedhof“ genannt. Als Explosionsgrund wird die
 
Detonation von Brandölgranaten vermutet.
 
22. Mai                       Starke französische Gegenangriffe und Geländegewinne,
 
23./24. Mai     Zurückdrängung der französischen Kräfte.
 
24. Oktober    Französische Großoffensive auf breiter Front,
 
                         Wiederbesetzung des Forts DOUAMONT durch französische Truppen.
 
 
Das Fort wurde nur gering zerstört und ist nach Wiederinstandsetzung museumsartig zu besichtigen.
 
 
Fort VAUX:
 
 
Das Fort liegt auf einer Anhöhe ca. 2,5 km südostwärts von Fort DOUAMONT, es konnte während der langen Zeit der schweren Kampfhandlungen nicht eingenommen werden.
 
 
26. Februar    Direkter deutscher Angriff auf das Fort mit starker französischer Gegenwehr und immer wiederholten Angriffsversuchern bis Ende Mai erfolglos.
 
01.Juni            Erneuter deutscher Großangriff auf breiter Front, hierbei Kämpfe um und auf dem Fort VAUX, das Fort ist wegen Aufnahme von französischen Verwundeten mit ca. 400 Mann belegt.                         Erstes Eindringen deutscher Kräfte in unterirdische Gänge mit Einsatz von Flammenwerfern.            Kampfbehinderung durch starke Rauchent-wicklung, erfolgloser Kampf und Verteidigung auf beiden Seiten.
 
07.Juni            Kapitulation der französischen Besatzung aus humanistischen Gründen, bis
 
21. Oktober     ist Fort VAUX in deutscher Hand.
 
02.November   teilweise Sprengung der Anlage und deutsche Aufgabe von Fort VAUX.
 
 
Das Fort kann besichtigt werden.
 
 
OUVRAGE DE THIAMONT / Zwischenwerk THIAMONT:
 
 
Das Zwischenwerk (verbunkerte und leicht befestigte Verteidigungsstellung) am rechten Maas-Ufer diente als Verstärkung der Verteidigungslinie zwischen Fort DOUAMONT und dem Zwischenwerk FROIDTERRE.
 
Ende 1915       seiner Bewaffnung „entraubt“ (Abgabe von Waffen zur Verstärkung von fr. Truppenteilen an
 
                        anderen Frontabschnitten),
 
21.Februar16    beim deutschen Großangriff auf die FESTUNG VERDUN“ durch einen Granathagel stark
 
                         beschädigt,
 
21.Juni            erneute Bombardierung und Besetzung von deutschen Truppen,
 
                         nach wenigen Tagen von französischen Kräften zurückerobert.
 
Ende Juni      von deutschen Truppen wiedererobert.
 
24.Oktober    Rückeroberung von französischen Einheiten, hierbei fast gänzlich zerstört.
 
 
Die Ruinen des Zwischenwerks sind heute frei zugänglich.
 
 

 
 

 
 
OUVRAGE DE FROIDTERRE / Zwischenwerk FROIDTERRE (kalte Erde):
 
 
Das Zwischenwerk im Festungsgürtel von VERDUN auf der südwestlichen Anhöhe des Abhangs COTE DE FROIDTERRE war ebenfalls stark in die Kampfhandlungen um VERDUN einbezogen. Besondere Bedeutung erlangte die Anlage nach der deutschen Eroberung des Zwischenwerks THIAMONT als wichtiger Sperrriegel auf die Stadt VERDUN und die Kämpfe um die „Höhen 304 und Toter Mann“
 
 
23.Juni 16       Nach andauerndem Beschuss der deutschen Artillerie aus schweren Kalibern und Gas-
 
Granaten konnte die Stellung teilweise eingenommen werden.
 
Durch eine irrtümlich angenommene Sprengung des Zwischenwerks durch die restliche
 
französische Besatzung zogen sich die deutschen Truppen aus der Stellung zurück.
 
Dadurch gelang es den Franzosen den Angriff im Bereich FROIDETERRE
 
zurückzuschlagen.
 
Das Zwischenwerk ist nach Teilrenovierung in verhältnismäßig gutem Zustand und kann besichtigt werden. Zum Betreten der Anlage sollte jedoch eine Erlaubnis des Tourismusverbandes VERDUN-DOUAMONT eingeholt werden.                                         
 
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Für ausführliche und vollständige Berichte zu den vorgenannten Kurzfassungen bezüglich Verlauf der „Schlacht um VERDUN“ und den Forts / Zwischenwerken wird das Studium der nachstehenden Quellen Nr.1 bis Nr. 5 empfohlen.
 
 
 
Quellenangaben: (Google-Suche)
 
 
     
  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Verdun
  2.  
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/fort_douamont
  4.  
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/fort_vaux
  6.  
  7. https://de.wikipedia.org/wiki/Ouverage_de-Froideterre
  8.  
  9. www.festungsbauten.de/F/Verdun_Thiamont.htm
  10.  
  11. Einweisung      OTL a.D. Dr. Kloppert
  12.  
  13. Eigene      Ausarbeitungen Hptm.a.D. Clausen (inhaltliche Auszüge aus Nr. 1- bis Nr. 5)
 
 
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Nach den Besichtigungen und einem Gruppenfoto auf der Treppe vor dem Beinhaus DOUMONT
 
Begann die Rückfahrt, mit einem Zwischenhalt auf einer Autobahnraststätte in METZ.
 
 
Wieder in Deutschland überrascht uns kurz nach der Höhe ULMEN ein Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen und Schneegraupeln, in 5 Minuten waren Felder und die Autobahn auf einer Fahrstrecke von ca. 8 km mit etwa 3-4 cm Hagelschnee bedeckt.
 
Unsere Fahrt wurde aber nicht weiter behindert.
 
Gegen 18:15 erreichten wir unseren Parkplatz in der Deines-Bruchmüller-Kaserne LAHNSTEIN.
 
 
Herr Oberst a.D. Siegel bedankte sich bei Herrn Oberstleutnant a.D. Dr. Kloppert für die hervorragende Führung und die militärfachlichen Informationen, bei den Teilnehmern für ihre aufmerksame und disziplinierte Teilnahme und beim Busfahrer, Herrn Kimmel, für seine sichere Fahrweise und wünschte uns allen einen guten Abend und Wochenbeginn am folgenden Tag.
 
 
Aus Sicht der Befragten und der mitreisenden Vorstandsmitglieder war die wehrgeschichtliche Weiterbildung auf den Schauplätzen der Schlacht um VERDUN ein voller Erfolg.
 
 
Unsere nächste Veranstaltung findet am Freitag, 22.Juni 2018, Mitgliederversammlung, im Traditionsraum in der Deines-Bruchmüller-Kaserne statt.
 
 
 
Koblenz, 04.Juni 2018
 
Verfasser: Dieter Clausen
 
Schriftführer



Bildernachlese der
Wehrgeschichtliche Weiterbildung
"Schlacht um VERDUN"



Fotos: Privat. Eine schriftliche Genehmigung zur Veröffentlichung liegt dem Verein vor!

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