Bilder Huertgenwald
Auf den Spuren der „Schlacht im Hürtgenwald – Sep. 1944 – Feb.1945“
Militärhistorische Exkursion „Hürtgenwald“ der
„Kameradschaft der Fernmelder Koblenz/Lahnstein e.V.“
Die Kameradschaft führte am 30.Apr. 2011 für ihre Mitglieder u. Gäste im Rahmen der regelmäßigen Weiterbildungsveranstaltungen eine militärhistorische Exkursion mit dem Thema „Die Schlacht im HÜRTGENWALD“ durch.
Die Veranstaltung brachte 35 Teilnehmer unter Leitung von Oberst a.D. Siegel und fachlicher Führung von Hauptmann a.D. Schmidt in den Raum AACHEN – DÜREN – MONSCHAU – SCHLEIDEN.
Bereits während der Anfahrt erfolgte durch unseren bewährten Militärgeschichtler, Herrn Hptm.a.D Schmidt, eine ausführliche Einweisung in die militärische Lage:
- starke und bisher überwiegend sieggewohnte US-Streitkräfte nach dem Vormarsch aus der NORMANDIE durch FRANKREICH und BELGIEN vor dem Angriff in den Großraum AACHEN zum Durchbruch in die RHEINISCHE TIEFEBENE;
- nur noch schwache und abgekämpfte deutsche Streitkräfte und kurzfristig aus Kräften der Reserve, Hitlerjugend und einheimischem Volkssturm neu aufgestellte „Volks-Grenadier-Divisionen“ ; mit kaum noch gepanzerten Fahrzeugen, nur noch wenigen Kampfpanzern und Panzerabwehrgeschützen in den wiederbefestigten Verteidigungsanlagen der Sperren des WESTWALLS.
Geographische Voraussetzungen:
- stark zerklüftetes und schwer zugängliches Waldgebiet im Kampfraum westl. der Linie AACHEN – MONSCHAU – SCHLEIDEN und einige Stauseen.
Die heute übliche Bezeichnung dieses Geländes „HÜRTGENWALD“ wurde von den dort eingesetzten Amerikanern nach dem Ort HÜRTGEN und dem Forstamt Hürtgenwald geformt. Die Bezeichnung klang in amerikanischen Ohren wie „to hurt“ = „Schmerz zufügen“.
Nach Erreichen der Ortschaft SCHMITHOF an der B 258 südl. von AACHEN wurden einige Orte/Stellen der bedeutenden Kampfhandlungen am WESTWALL / im Kampfgebiet „HÜRTGENWALD“ besucht (in Reihe der nachstehenden Aufzählung) und vor Ort militärgeschichtsträchtige Kämpfe und Gegebenheiten erklärt.
ROETGEN/ROTT : Westwallsperranlage (1. Sperrlinie) mit leichten Stellungen am Nordausgang von ROTT vor einer kleinen Bachbrücke zur Sperrung/Verzögerung des Vormarsches der US-Verbände in Richtung GRESSENICH.
GRESSENICH : Deutsche Panzerabwehrkräfte bekämpfen aus einer Waldrandstellung einen auf der Straße ROETGEN – GRESSENICH anmarschierenden US-Verband und vernichten ihn fast vollständig ( Abschuss von 28 US-Panzern).
VOSSENACK : Besichtigung des deutschen Soldatenfriedhofs und des Ehrenmals
der Windhunddivision“ (Kdr Graf von Schwerin),
Mittagspause im Land-gut-Hotel „ Zum Alten Forsthaus“ VOSSENACK; anschließend Besichtigung der Kirche.
VOSSENACK war tagelang ein schwer umkämpfter Ort, die Kirche wechselte in einer Woche sieben Mal den Besitzer, zeitweise verlief die Frontlinie quer durch das Kirchenschiff.
Hier begannen im November 44 die Kämpfe der so genannten „Allerseelenschlacht“ mit Angriff durch das KALLTAL auf SCHMIDT, sie dauerten vier Wochen und waren die verlustreichsten Kampfhandlungen im Bereich HÜRTGENWALD.
KALLTAL : Um einen Eindruck von den Schwierigkeiten des Geländes zu erhalten folgte die Exkursionsgruppe zu Fuß dem Marschweg einer US-Panzereinheit von VOSSENACK in Richtung SCHMIDT auf einem unbefestigten Weg/Waldweg bergab durch das
KALL-TAL, - von den Amerikanern als „KALL-TRAIL“ bekannt -, bis zur MESTRICHER MÜHLE .
BERGSTEIN : Besichtigung des Aussichtsturms BURGBERG am Ortsrand von BERGSTEIN. Der Burgberg war ein wichtiger Beobachtungspunkt/-turm) der deutschen
Kräfte zur Geländeeinsicht und Feuerleitung der Artillerie mit insgesamt 160 Geschützen auf US-Stellungen und -Anmarschwege im Zuge der langen Verteidigung von SCHMIDT. Eine in den Berg eingebaute Bunkeranlage war Gefechtsstand eines Grenadierregiments und einer Volksgrenadierdivision.
SCHMIDT: Der kleine Höhen-Ort SCHMID war wegen seiner geographisch-taktischen Lage ein wochenlang stark umkämpfter Bereich.
Über Vormarschstraßen der US-Streitkräfte auf und um SCHMIDT, vorbei am Ruhrstausee, erreichten wir den letzten Besichtigungspunkt.
WAHLERSCHEID: Taktisch wichtige Straßenkreuzung nahe Forsthaus Wahlerscheid an der B 258 zwischen MONSCHAU und SCHLEIDEN; mit Bunkerresten und noch erkennbaren Stellungen.
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In der „Schlacht im HÜRTGENWALD“ ( ca. 6 Monate ) fielen
ca. 68.000 Soldaten der US-Streitkräfte- das sind höhere Verluste als im Vietnamkrieg- und
ca. 32.000 deutsche Soldaten.
(Diese Zahlenangaben sind in verschiedenen Veröffentlichungen über die Schlacht im HÜRTGENWALD unterschiedlich angegeben).
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Ende der Exkursion und Rückfahrt nach Koblenz, dort teilweise Einkehr und Ausklang in der UHG der Falckenstein-Kaserne.
Dank an dieser Stelle an Herrn Schmidt, der uns wieder einen interessanten, erlebnis- und erinnerungsreichen Tag über die Geschichte der letzten Kriegstage und den sinnlosem Kampf auf und um deutschen Boden gestaltete.
Nähere Einzelheiten zum Thema „HÜRTGENWALD – Schlacht im HÜRTGENWALD“ können
im Internet unter anderem über
www.wikipedia.org ;
www.hschumacher.de ;
www.faehrtensucher,com ;
und GOOGLE-Suche –HÜRTGENWALD
eingesehen werden.